Anton Ramisch (jun.)
geb.: 28. Dezember 1879 Luh/Nordböhmen
gest.: 12. Februar 1959 in Graz
Glas-, Porzellan- und Kunstgewerbemaler sowie Geschirrhändler in Graz
Anton Ramisch jun. war der erstgeborene Sohn von Anton Ramisch sen. (1859-1940), Porzellanmaler, Manufakturbesitzer und Grazer Großkaufmann, der 1882 von Nordböhmen nach Graz übersiedelte.
Im sich in kunsthandwerklicher Aufbruchsstimmung befindlichen Graz gründete Anton Ramisch sen. sein rasch expandierendes Unternehmen, das er bis in die 1920er Jahre führte, jedoch von seinem Sohn nicht übernommen wurde.
Anton Ramisch jun. erlernte die Glas- und Porzellanmalerei im väterlichen Betrieb. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Ried im Innkreis und München kehrte er mit seiner Familie 1910 nach Graz zurück und gründete seine eigene Firma: Anton Ramisch jun., vis-a-vis des Opernhauses (Glacisstraße/Ecke Kaiser-Josef-Platz) mit Werkstätten (Malerei und Brennerei) im nahegelegenen Palais Trauttmansdorff.
Während seines Aufenthalts in München (1904-1910) absolvierte er seine Meisterprüfung und wirkte entscheidend an der Verbesserung des damals innovativen Verfahrens der „Photo-Glas-Keramik“ (Anbringung von Fotografien auf Glas und Keramik) mit.
Als Ergebnis seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit meldete er einige spezifische Patente an und war der einzige Erzeuger jener Produkte in der Steiermark, die sich heute noch beispielsweise in Form von malerisch umrandeten Fotografien auf (zusätzlich bemalten) Porzellanmedaillons an zahlreichen Grabsteinen in Graz, der Steiermark und außerhalb der Grenzen Österreichs befinden.
Sein spezielles Verfahren ermöglichte Ramisch in weiterer Hinsicht auch das Anbringen von Fotografien - und selbst angefertigten sowie fotografierten Plakaten - auf Glasplatten, die in Folge oftmals koloriert wurden und als Projektionsbilder werbewirksam im Vorspann von Kinofilmen gezeigt werden konnten.
Somit gilt Anton Ramisch jun. als Pionier der Kinoreklame in Österreich und war knapp 35 Jahre lang Exklusivanbieter dieser künstlerischen und kunsthandwerklichen Erzeugnisse in der Steiermark.
1944 wurde das Geschäftslokal samt Lager durch einen Bombenangriff zerstört, wobei eine Wiedererrichtung nach dem Krieg nicht mehr stattfinden konnte.
Es sind nur wenige Projektionsglasbilder erhalten, diese wurden 2010 von seinem Urenkel Christian Gschier im Katalog „Anton Ramisch – Kinoreklame in Graz 1910-1938“ gesammelt dargestellt.
Einige dieser Arbeiten wurden in den Ausstellungen „Grazgeflüster“ (Daniel Spoerri) im Stadtmuseum Graz 2011 und „Streiflichter - Film und Kino in der Steiermark 1896-1945“ im Universalmuseum Joanneum 2014 präsentiert.
gest.: 12. Februar 1959 in Graz
Glas-, Porzellan- und Kunstgewerbemaler sowie Geschirrhändler in Graz
Anton Ramisch jun. war der erstgeborene Sohn von Anton Ramisch sen. (1859-1940), Porzellanmaler, Manufakturbesitzer und Grazer Großkaufmann, der 1882 von Nordböhmen nach Graz übersiedelte.
Im sich in kunsthandwerklicher Aufbruchsstimmung befindlichen Graz gründete Anton Ramisch sen. sein rasch expandierendes Unternehmen, das er bis in die 1920er Jahre führte, jedoch von seinem Sohn nicht übernommen wurde.
Anton Ramisch jun. erlernte die Glas- und Porzellanmalerei im väterlichen Betrieb. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Ried im Innkreis und München kehrte er mit seiner Familie 1910 nach Graz zurück und gründete seine eigene Firma: Anton Ramisch jun., vis-a-vis des Opernhauses (Glacisstraße/Ecke Kaiser-Josef-Platz) mit Werkstätten (Malerei und Brennerei) im nahegelegenen Palais Trauttmansdorff.
Während seines Aufenthalts in München (1904-1910) absolvierte er seine Meisterprüfung und wirkte entscheidend an der Verbesserung des damals innovativen Verfahrens der „Photo-Glas-Keramik“ (Anbringung von Fotografien auf Glas und Keramik) mit.
Als Ergebnis seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit meldete er einige spezifische Patente an und war der einzige Erzeuger jener Produkte in der Steiermark, die sich heute noch beispielsweise in Form von malerisch umrandeten Fotografien auf (zusätzlich bemalten) Porzellanmedaillons an zahlreichen Grabsteinen in Graz, der Steiermark und außerhalb der Grenzen Österreichs befinden.
Sein spezielles Verfahren ermöglichte Ramisch in weiterer Hinsicht auch das Anbringen von Fotografien - und selbst angefertigten sowie fotografierten Plakaten - auf Glasplatten, die in Folge oftmals koloriert wurden und als Projektionsbilder werbewirksam im Vorspann von Kinofilmen gezeigt werden konnten.
Somit gilt Anton Ramisch jun. als Pionier der Kinoreklame in Österreich und war knapp 35 Jahre lang Exklusivanbieter dieser künstlerischen und kunsthandwerklichen Erzeugnisse in der Steiermark.
1944 wurde das Geschäftslokal samt Lager durch einen Bombenangriff zerstört, wobei eine Wiedererrichtung nach dem Krieg nicht mehr stattfinden konnte.
Es sind nur wenige Projektionsglasbilder erhalten, diese wurden 2010 von seinem Urenkel Christian Gschier im Katalog „Anton Ramisch – Kinoreklame in Graz 1910-1938“ gesammelt dargestellt.
Einige dieser Arbeiten wurden in den Ausstellungen „Grazgeflüster“ (Daniel Spoerri) im Stadtmuseum Graz 2011 und „Streiflichter - Film und Kino in der Steiermark 1896-1945“ im Universalmuseum Joanneum 2014 präsentiert.